Für eine ausgewogene Ernährung haben wir sie bitter nötig: Bitterstoffe


Bitter macht nicht lustig. Wir mögen in der Regel „bitter“ nicht besonders und verziehen das Gesicht, wenn etwas bitter schmeckt. Deswegen integrieren wir bittere Lebensmittel nicht unbedingt in unsere Ernährung. Vielleicht ist das auch der Grund, warum „bitter“ aus vielen Lebensmitteln herausgezüchtet wurde und lange nicht mehr so viele Bitterstoffe in unseren Lebensmitteln enthalten sind.

Wir mögen eher die Geschmacksrichtungen süß, salzig, sauer und umami (fleischig) – haben aber auch Bitterstoffe bitter nötig. Nicht nur, um ein Gleichgewicht in der Ernährung herzustellen. Bitterstoffe wirken sich sehr positiv auf unsere Gesundheit aus. Die Kraft der Bitterstoffe kann unser Wohlbefinden auf natürliche Art beeinflussen. Schon für Hildegard von Bingen, im Ayurveda und in der TCM spielen Bitterstoffe eine wichtige Rolle, wenn es um Gesundheit und Wohlbefinden geht.

Welchen Einfluss haben Bitterstoffe auf unsere Gesundheit?

Bitterstoffe haben eine Menge Power und beeinflussen unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden in vielerlei Hinsicht: Sie zügeln z.B. Heißhunger-Attacken, diese ewige Lust auf Süßes. Nachdem man etwas bitteres gegessen hat, ist der Appetit auf Süßes erst mal verflogen. So können uns Bitterstoffe beim Abnehmen oder beim Ausstieg aus der Zuckersucht helfen. Was können sie noch? Bitterstoffe regen unsere Verdauung an, Magensäfte werden produziert und die Gallen- und Lebertätigkeit kommt in Gang. Das wirkt sich positiv auf die Fettverdauung aus und unterstützt die Entgiftung der Leber. Außerdem regen sie die Durchblutung an, befeuchten unsere Schleimhäute und wirken entsäuernd. Sie regulieren die Darmflora, bekämpfen Candida und fördern so ein gesundes Milieu für die Mikrobiotika. Bitterstoffe können also eine wichtige Komponente einer ausgewogenen, gesunden Ernährung sein.

Wenn wir Bitterstoffe essen setzt die Wirkung direkt im Mund ein – dort schmecken wir sofort, wenn es etwas bitter ist. Wenn beim Kauen die Nerven auf unserer Zunge „bitter“ wahrnehmen, wird bereits die Produktion von Speichel angeregt. Der Magen beginnt, Magensäfte zu produzieren und die Verdauung wird angeregt. Deshalb wirken Bitterstoffe gut gegen Verstopfung, Völlegefühl, Magenschmerzen und Sodbrennen. Außerdem geht man davon aus, dass eine bitterstoffarme Ernährung an vielen Zivilisations- und Autoimmunerkrankungen, wie z. B. Adipositas, Allergien, Diabetes und Magen-Darm-Erkrankungen, zumindest mitbeteiligt ist. In den letzten Jahren sind die Bitterstoffe stark in den Fokus der Wissenschaft gerückt, so dass in Zukunft weitere vielversprechende Forschungsresultate zu erwarten sind.

Wo sind sie enthalten – die Bitterstoffe?

Bitterstoffe sind natürliche Pflanzenstoffe. Wir finden sie also in Obst und Gemüse. Bei einer ausgewogenen basenüberschüssigen Ernährung stehen sie ab und zu auf dem Speiseplan: Wenn wir Salat mit Radiccio und Artischocken zubereiten, oder eine Grapefruit essen, Ingwer-Tee trinken oder Kurkuma verwenden. Außerdem sind Bitterstoffe in Grünkohl, Rosenkohl, Auberginen, Brokkoli oder auch in Chicoree und in Löwenzahn enthalten. Aber wie gesagt, unsere Lebensmittel enthalten nicht mehr so viele Bitterstoffe, da dies nicht unsere präferierte Geschmacksrichtung ist. Dies liegt wohl auch daran, dass viele giftige Pflanzen bitter schmecken und die Wahrnehmung „bitter“ uns ursprünglich vor Ungenießbarem warnen sollte.

Bitterstoffe als Supplement für eine gesunde Ernährung

Mittlerweile gibt es Bitterstoffe auch als Tropfen, Pulver oder in Kapselform. Ich dachte, ich versuche es mal mit Tropfen und muss sagen, es schmeckt tatsächlich wie Medizin – bitter halt .. wie ein Verdauungsschnaps – brrrr. Aber vielleicht kann man ja diese negative Etikettierung im Kopf umcodieren, indem man regelmäßig bitteres zu sich nimmt? Es heißt, je bitterer man den Geschmack wahrnimmt, umso nötiger hat man Bitterstoffe. Nach einer Weile gewöhnt man sich an den Geschmack und es fällt leichter vor oder nach den Mahlzeiten ein paar bittere Tropfen zu „genießen“. Zugegeben ist es nicht ganz einfach, bei Lust auf Süsses oder Salziges stattdessen auf etwas Bitteres zurückzugreifen. Aber wir trainieren unseren Geschmackssinn dadurch um und in Zukunft werden wir weniger Heisshunger verspüren. Ein weiterer Benefit: Man kann Bitterstoffe sehr gut während einer Fastenkur verwenden. Sie zügeln den Appetit und unterstützen die Leber während der Fastenkur beim Entgiften.

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farbenfroher Blog von Kirsten Zenker

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