Wundermittel: Sauerkraut


Ich bin ja ursprünglich so gar kein Fan von Sauerkraut. Es steht bei mir immer in Verbindung mit Kassler, was sich ja dann direkt erledigt hat, wenn man sich fleischlos ernähren möchte. Außerdem ist für mich Sauerkraut immer eine eher unappetitlich aussehende braune Pampe mit undefinierbarer Konsistenz. Deshalb gehörte Sauerkraut nicht wirklich in meinen Ernährungsplan. Ich habe dieses Nahrungsmittel tatsächlich völlig ignoriert.

Wenn man sich aber mit gesunder Ernährung beschäftigt, kommt man um das Thema „Sauerkraut“ nicht herum. Also habe ich versucht, hier meine Einstellung zu überdenken und eventuelle Vorurteile einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wie bin ich auf Sauerkraut gestoßen? Ich hatte mir das Buch „Darm mit Charme“ von Julia Enders als Hörbuch heruntergeladen und es in kürzester Zeit „ausgehört“. In dem Zusammenhang habe ich mich dann auch intensiv mit meiner Darmgesundheit und mit probiotischen Lebensmitteln beschäftigt: Und da war es, das Sauerkraut. Schnell fand ich heraus, dass gekauftes Sauerkraut eher suboptimal ist, da es oft wegen der Haltbarkeit erhitzt wird. Dabei werden dann direkt auch die guten Inhaltsstoffe mit abgetötet. Also: Selbst ist die Frau! Das kann ja nicht so kompliziert sein, selbst Sauerkraut herzustellen. Gesagt, getan! Das Ergebnis: Ich bin begeistert und inzwischen ein Sauerkraut-Fan. Mittlerweile esse ich es tatsächlich gern, wahrscheinlich auch, weil zwischen dem, was ich als Sauerkraut kannte und dem, was es nun ist, Welten liegen. Selbstgemachtes Sauerkraut ist knusprig, weiß und hat einen sehr intensiven tollen Geschmack. Aber bevor ich euch das Rezept schreibe und einige Möglichkeiten, wozu ihr Sauerkraut genießen könnt, erst einmal die gesundheitlichen Vorteile – Warum machen wir das alles?

Sauerkraut ist gesund: Es enthält probiotische Milchsäurebakterien, viele Ballaststoffe, ist vitaminreich und hat wenig Kalorien.

Sauerkraut entsteht durch die Fermentation von Weißkohl. Eine wichtige Rolle spielen hier die Milchsäurebakterien, die im Weißkohl enthalten sind. Im Laufe des Gärungsprozesses verarbeiten diese Mikroorganismen den Zucker aus dem frischen Kohl. Die Milchsäurebakterien an sich sind wundervolle Helfer, wenn es um die Verdauung geht. Sie unterstützen und stärken die Darmflora und halten sie gesund. Irrtümlich wird oft angenommen, dass Milchsäurebakterien etwas mit Milch zu tun haben. Das liegt wohl daran, dass sie das erste Mal in der Milch nachgewiesen wurden. Sie können in Milch entstehen, können aber ebenso gut pflanzlichen Ursprungs sein, wenn eben Gemüse fermentiert und der darin vorhandene Zucker umgewandelt wird. Dann sind sie gänzlich vegan und auch bei Laktoseintoleranz geeignet. Milchsäure ist im Ursprung also weder auf Laktose noch auf Milcheiweiß oder sonstige Milchbestandteile zurückzuführen. Eine Vielzahl verschiedener Stämme an Milchsäurebakterien besiedeln unseren Darm und haben eine positive Auswirkung auf unsere Gesundheit.

  • Sie verdrängen schädliche Bakterien und Pilze.
  • Sie bilden Stoffe, die Krankheitserreger bekämpfen. So unterstützen sie unser Immunsystem.
  • Sie bilden das leicht saure Milieu, das im Darm erwünscht ist, damit sich schädliche Bakterien erst gar nicht bilden.
  • Sie stärken die Barrierefunktion der Darmschleimhaut und beugen so Allergien, Unverträglichkeiten und Entzündungen vor.
  • Sie unterstützen die Verdauung, indem sie die Verwertbarkeit von Nähr- und Vitalstoffen verbessern.
  • Sauerkraut ist gut nach einer Antibiotika-Therapie geeignet, um die Darmflora wieder zu regenerieren und mit guten Bakterien zu besiedeln.

Das alles sind Gründe, warum Sauerkraut so wunderbar als (probiotisches) Lebensmittel geeignet ist. Aber das ist noch lange nicht alles: Sauerkraut enthält viele Vitamine, darunter Vitamin C und Vitamin B12, was natürlich gerade für Veganer oder eben Menschen, die wenig Fleisch essen möchten interessant ist. Außerdem enthält es viele Ballaststoffe und ist kalorienarm.

Ihr seht, Sauerkraut ist ein sehr spannendes Lebensmittel, wenn man sich gesund und ohne Nahrungsergänzungsmittel ernähren will. Die Herstellung ist echt easy und, wie gesagt, es schmeckt tatsächlich viel besser als das was man vielleicht als Sauerkraut in Erinnerung hat.

Rezept: Sauerkraut selber machen ist ganz leicht.

Was ihr braucht:

  • einen Topf zum Fermentieren. Die gibt es ganz normal im Handel.
  • einen Weißkohl
  • Meersalz
  • Sauerkrautsaft (550 ml – 1 l)
  • Eventuell Kümmel und Wachholder-Beeren

Schneidet den Weißkohl in kleine Stücke. Die Stücke sollten so groß sein, wie ihr sie gern essen möchtet. Ich habe sie nicht zu klein gemacht. Danach nehmt eine kleine Menge davon in eine Schüssel und gebt etwas Salz dazu und knetet das Kraut so lange bis Flüssigkeit entsteht.

Füllt dann das Kraut mit der Flüssigkeit in den Fermentier-Topf. Wer Kümmel und Wachholder-Beeren mag, kann davon etwas mit in den Topf geben und so das Sauerkraut noch verfeinern. Wiederholt das so lange, bis ihr das ganze Kraut einmal mit Salz durchgeknetet habt und alles im Topf ist. Es wird nicht so viel Flüssigkeit entstehen, dass das Kraut damit bedeckt ist. Deswegen fülle ich den Topf mit etwas Sauerkrautsaft auf. Wenn alles bedeckt ist, sollte das Kraut dann auch nicht schimmeln. Den gefüllten Topf könnt ihr dann abgedeckt ca. eine Woche bei Raumtemperatur stehen lassen. Ich fülle dann das fertige Sauerkraut in Einweggläser und schon ist es fertig, das selbstgemachte Sauerkraut.

Ihr seht, es ist wirklich nicht aufwendig. Das Kraut fermentiert ganz alleine. Der Aufwand beträgt ca. 30 Minuten bis maximal eine Stunde. Dann könnt ihr das Sauerkraut in Salaten genießen, pur zum Brot oder einfach nur als Snack.

Lasst es euch schmecken!

 

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farbenfroher Blog von Kirsten Zenker

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