Tadasana - die Berghaltung. Eine aktivierende Asana für Ruhe und Klarheit


Die Berghaltung, auch Tadasana genannt, ist eine Yoga-Asana, der immer etwas wenig Beachtung geschenkt wird. Das ist sehr schade. Für mich ist sie ein sehr wichtiger Moment im Yoga-Flow, ein Moment, in dem wir ganz bewusst innehalten und uns ein Lächeln schenken. Ein Augenblick, in dem wir uns fokussieren und ganz klar sind. Wir verwurzeln uns ganz intensiv mit unseren Füßen in der Matte und erden uns, während die Kopfkrone in den Himmel strebt. Wir können uns hier als Bindeglied dieser beiden kraftvollen Elemente spüren. Außerdem stehen Berge für mich für Erhabenheit und Kraft, für „in sich ruhen“, für Frieden und Gelassenheit. Ich bin gerne in den Bergen, besteige Gipfel und genieße dann den Überblick über eine wunderschöne Natur. Ja, das sind Momente des Glücks und dieses Glück, diese Ruhe und das Gefühl, ganz bei mir im Hier und Jetzt zu sein, kann ich auch im Yoga, in Tadasana spüren. Es ist eine stark aktivierende, kraftvolle Position, in der ich ganz präsent bin und in der Freude aufkommt, Freude auf das was kommt, nämlich der Yoga-Flow.

Die Geschichte von Shiva und Ganga

Es gibt eine wunderschöne Geschichte zu dieser Asana, die ich hier gerne einmal teilen möchte. Ich habe sie im Buch von Alanna Kaivalya und Arjuna van der Kooij „Myth of Asanas“ gefunden.

Die Geschichte spielt im Himalaya, dem höchsten Gebirge der Erde. Es ist bekannt dafür, dass dort gern Yogis und Weise hingehen, um zu praktizieren und zu meditieren. Im Himalaya entspringt der Ganges, der auch „Fluss des Lebens“ genannt wird.

Die mythologische Geschichte von Shiva und Ganga:

Es gab eine Zeit in der die Göttin Ganga, die Göttin des Ganges, auf die Erde hinabblickte und entsetzt war. Sie sah, wie die Menschen von Täuschung, Gier, Hass und anderen geistigen Übeln befallen waren. Sie erkannte, wie das Zwietracht und Leid erzeugte. Um die Menschheit von diesem Elend zu befreien, wollte Ganga als eine gewaltige, reinigende Flut auf die Erde herabzustürzen.

Shiva erfuhr von Gangas Absicht. Als Gott der Vernichtung aller Unwahrheit kannte auch er die reinigende Kraft der Zerstörung. Doch ihm war auch klar, dass Gangas machtvolle Flut die Menschheit nicht nur reinigen, sondern auch vollständig auslöschen würde. Aus Mitgefühl für die Menschen fing Shiva die mächtige Flut in seinen langen Haaren ein. Er formte aus seiner Haarpracht einen Knoten und ließ die Fluten Gangas durch seine Haare kreisend und erst dann sanft auf die Erde herabgleiten. So blieb die reinigende Kraft Gangas erhalten, wurde aber zugleich in ein sanfteres Strömen überführt.

In dieser Geschichte kann man sehr schön diese Naturgewalten nachempfinden: Der mächtige, standhafte Berg und der bewegende, reinigende Fluss. Das alles bietet uns im Yoga die Berghaltung, die wir einnehmen bevor wir in den Sonnengruß starten. Gründe, warum ich diese Position gern etwas länger halte, um mich hier wirklich sammeln zu können und um diesen Qualitäten ausreichend Raum zu geben.

Namasté

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farbenfroher Blog von Kirsten Zenker

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