Nachhaltig und plastikfrei einkaufen: bei Kosmetik eine echte Herausforderung.


Man stößt definitiv einen Prozess an, wenn man beginnt, sich mit Nachhaltigkeit und Plastikmüll zu beschäftigen. Bei mir fing es mit Lebensmitteln an. Da achte ich schon länger auf Nachhaltigkeit, was für mich bedeutet, dass ich vor allem Obst und Gemüse aus biologischem Anbau kaufe und versuche Plastikverpackungen zu vermeiden. Am Anfang dieser Reise, als es in meiner Nähe noch keinen Biomarkt gab, dachte ich, ich bin schlau, wenn ich einen Bio-Lieferdienst nutze. Ok, Anlieferung ist vielleicht nicht das Wahre, aber für den Moment schien es mir die beste Alternative zu sein. Hinzu kam, dass sich die Verpackung sehr in Grenzen hielt bzw. gänzlich auf Plastik verzichtet wurde. Ich bestellte also Woche für Woche Birnen, Bananen, Äpfel und Gemüse. Als ich dann aber das Kleingedruckte las und feststellte, dass meine Bio-Birnen aus Argentinien den Weg zu mir finden, war ich dann weniger begeistert. Zum Glück gibt es inzwischen in der Nähe einen Biomarkt, wo ich mit dem Fahrrad hinfahren kann und wo ich schneller sehe, ob es sich um regionale Produkte handelt. Ein weiterer großer Pluspunkt: Obst und Gemüse werden in Papier eingepackt – perfekt!

Aber auch ich bin bequem und gehe natürlich auch oft in den Supermarkt. Toll, da gibt es inzwischen auch eine Obst- und Gemüse-Bio-Ecke, aber warum in aller Welt ist ausgerechnet da immer alles in Plastik verpackt? Ein Elend! Da blutet mir das Herz. Wenn ich dann doch unverpackte Tomaten finde und dafür nicht extra eine Plastik-Tüte nehme, werde ich jedes Mal an der Kasse gefragt, ob ich nicht eine Tüte möchte: Nein, danke, möchte ich nicht.

Wie kann man im Bad Plastikmüll vermeiden?

Viel schlimmer ist der Konflikt, wenn ich Kosmetik einkaufe. Irgendwann hatte ich so einen Moment, in dem ich dachte, das geht so nicht weiter. Da musst du dringend mehr tun und mehr darüber nachdenken. Wie kann ich im Bad Plastikmüll vermeiden? Gibt es hier vielleicht noch andere Möglichkeiten, an die ich noch nicht gedacht habe? Gerade im Bad benutzen wir so viele Plastik-Produkte und produzieren unglaublich viel Müll: Bei Zahnbürsten, Zahnseide geht es los und mit Einwegrasierern, Ohrenstäbchen, Duschbad und Haarwaschmittel geht es weiter. Da ist Mikro-Plastik in Peelings usw. noch gar nicht dabei. Mittlerweile gibt es zwar schon viele Produkte ohne Mikroplastik, ohne Chemie, ohne Tierversuche und mit biologisch erzeugten Inhaltsstoffen – aber das Müll-Problem ist damit nicht behoben. Ok, man kann natürlich z. B. Ohrenstäbchen, Haar- oder Handbürsten plastikfrei kaufen, aber das schien mir etwas wenig in Anbetracht der Mengen an Müll, die ich immer noch produziere.

Seifen gibt es chemiefrei und biologisch – und sie sind nicht in Plastik verpackt.

Die Idee, wie man dies ein bisschen verringern kann, kam mir, als ich mit einer Freundin in der Sauna war. Erst musste ich etwas lachen, als sie eine Dose mit verschiedensten Seifen rauskramte, aber schließlich fand ich die Inspiration toll. Gedacht: Getan. Es gibt ja inzwischen echt wahnsinnig viele Hersteller, die sich diesem Thema angenommen haben. Online bestellen wollte ich nicht. Außerdem fand die Produkte, die hier angeboten werden, auch ziemlich preisintensiv. Also habe ich einfach mal im Drogerie-Markt geschaut und hey, es gibt da tatsächlich eine große Auswahl an Naturkosmetik Seifen.

Zugegeben: Erst war ich etwas skeptisch, ob das tatsächlich was für mich ist. Vor allem die Vorstellung, sich mit Seife die Haare zu waschen, fand ich zunächst komisch. Schäumt das auch richtig? Kann eine Seife meine Haare ausreichend pflegen? Aber am Ende geht probieren über studieren. Ich habe eine Seife fürs Gesicht gekauft, eine zum Duschen und eine für die Haare. Alles Naturkosmetik Seifen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch noch gut riechen und Haut und Haare pflegen. UND: keine Plastikverpackung – wie herrlich.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich daran gewöhnt habe, aber mittlerweile ist es völlig ok, nur noch Seifen zu verwenden. Ich bin von dem Ergebnis begeistert. So spare ich schon mal eine Menge an Verpackungen ein, aber am Ende ist es auch nur ein kleiner Schritt.

Mit einem plastikfreien Rasierer Müll vermeiden.

Beim Rasieren geht es weiter – keine Plastik-Einwegrasierer mehr und auch keine Plastik-Klingen zum Wechseln. Also, was ist die Alternative? Ich bin auf den Rasierhobel gestoßen – zugegeben der Name ist brutal und hoffentlich nicht Programm. Wer will schon gerne seine Haut mit einem Hobel bearbeiten? Nun ja, vielleicht braucht es ja da eine Marketing Managerin? Aber zurück zum Thema: Mein neuer Rasierer ist aus Metall und ich kann ganz einfach die Klinge wechseln, was hier wirklich nur die Rasierklinge ist. Kein Plastikmüll mehr – wie schön! Vor der ersten Rasur hatte ich ganz schön Respekt und blutrünstige Bilder vor Augen. Wie sich herausstellte, war das völlig überflüssig, denn das Rasieren klappt ganz wunderbar und ist nicht wirklich anders als vorher mit den Plastik-Rasierern.

Erste kleine Schritte, aber besser als nichts. Trotzdem ist es immer noch eine Menge, was im Bad so alles an Plastikmüll anfällt. Von einem Zero-Waste-Badezimmer bin ich offensichtlich noch weit entfernt. Wenn man dahin will, müsste man wohl tatsächlich so einige Produkte mit selbstgemachter Naturkosmetik ersetzen. Ok, bei Bodylotion ist das nicht so schwer. Hier kann man beispielsweise Kokosöl aus einem Glas verwenden. Haarspülung habe ich teilweise auch schon aus Leinsamen hergestellt. Jedoch ist da noch eine Menge Luft nach oben und ich überlege weiter, was man da noch verändern könnte. Wenn ihr Ideen und Erfahrungen habt, schreibt mir gerne!

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farbenfroher Blog von Kirsten Zenker

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