Schon als Teenager habe ich mit Kombucha und Kefir herumexperimentiert. Verrückt, dass Kombucha inzwischen zum absolut fancy super Trendgetränk mutiert ist. Trotzdem trinke ich die Kaufvarianten nicht so gern und oft, da man erst genau schauen muss, ob das Getränk auch wirklich gesund ist. Im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Fastenkur habe ich mich mal wieder viel mit Prä- und Probiotika beschäftigt und ja, hier ist Kombucha eine Wunderwaffe. Warum also nicht wieder selbst Kombucha machen? Einen SCOBY, wie der Pilz auch liebevoll genannt wird, kann man mittlerweile ganz unkompliziert bestellen und einen Kombucha selbst ansetzen ist wirklich easy (ein Rezept findet ihr weiter unten). Als ich mitten in der Fastenkur war reifte also mein neues Getränk und nun genieße ich wieder regelmäßig Kombucha-Tee.
*SCOBY: englisch für Symbiotic Culture of Bacteria and Yeast
Der Kombucha-Pilz besteht aus vielen verschiedenen Mikroorganismen, Hefe- und Bakterienstämmen, die in einer Symbiose zusammenleben und sich gegenseitig nützen. In dieser Verbindung werden durch Fermentation wertvolle Vitamine, organische Säuren, rechtsdrehende Milchsäurebakterien und Enzyme produziert. Fermentation ist ein Gärungsprozess. Die Grundlage für Kombucha ist gezuckerter Tee. Die Bakterien und Hefen nutzen die enthaltenen Nährstoffe und den Zucker für den Fermentationsprozess. Dabei entsteht der unverwechselbare süß-saure Kombucha-Geschmack und die prickelnd natürliche Kohlensäure. Am Ende der Gärung (ca. 5 bis 14 Tage) ist auch nur noch ein kleiner Anteil Zucker enthalten. Je länger man den Kombucha gären lässt, umso saurer und essighaltiger wird er. Durch Fermentation entstehen auch andere sehr gesunde Lebensmittel – zum Beispiel Sauerkraut oder Kimchi. Gesund, weil hier die wichtigen Milchsäurebakterien enthalten sind.
Kombucha ist durch die enthaltenen Bakterienstämme – vor allem durch die Milchsäurebakterien ein probiotisches Lebensmittel, d.h. der Tee unterstützt unser Immunsystem durch die Ansiedlung nützlicher Bakterien im Darm.
Es gibt zahlreiche verschiedene probiotische Bakterienkulturen, aber Milchsäurebakterien sind wohl die bekanntesten. Sie haben nichts, wie man wohl annehmen könnte, mit Milch zu tun. Milchsäurebakterien kommen zwar auch in Milchprodukten vor, enthalten aber keine Milch bzw. können sie auch ohne Milch existieren. So sind bestimmte Joghurts und Kefir probiotisch, wenn Milchsäurebakterien enthalten sind. Weitere probiotische Lebensmittel sind, wie gesagt, auch andere fermentierte Lebensmittel, wie Sauerkraut oder Kimchi.
Die Wirkungsweise eines Probiotikums setzt im Darm an. Dort soll es die Entstehung und Verbreitung von Darmkeimen verhindern sowie die Darmflora bei ihrer Arbeit unterstützen. Probiotika erleichtern die Verdauung und helfen bei typischen Darmbeschwerden wie Durchfall oder Verstopfungen. Insgesamt sorgt ein Probiotikum dafür, dass die Darmflora sich im Gleichgewicht befindet. Damit ein Probiotikum jedoch seine volle Wirkung entfalten kann, muss es täglich eingenommen werden. Außerdem ist es wichtig, dass probiotische Lebensmittel frisch sind und z. B. nicht für die Haltbarkeit erhitzt wurden. Durch das Erhitzen werden die nützlichen Bakterien abgetötet. Deshalb können pasteurisierte Produkte keine Probioika enthalten. So ist auch Kombucha nicht automatisch probiotisch. Das in Flaschen abgefüllte Erfrischungsgetränk wird viel zu oft im Herstellungsprozess pasteurisiert und enthält somit keine lebendigen Bakterien mehr. Deshalb mach meinen Kombucha Tee am liebsten selbst.
Für den eigenen Kombucha braucht es nicht viel: Ihr benötigt natürlichen einen SCOBY. Den kann man mittlerweile überall online bestellen und meistens wird er dann in der Ansatzflüssigkeit geliefert. Ansonsten benötigt man ein großes Glas für 1-2 Liter grünen oder schwarzen Tee. Der Tee sollte so naturbelassen wie möglich sein – also nicht aromatisiert. Die letzte Zutat ist Zucker – hier verwende ich möglichst keinen industriellen Zucker, sondern Rohrzucker. Man kann den SCOBY auch langsam an Honig gewöhnen.
Was wird benötigt:
SCOBY in Ansatzflüssigkeit
Ein Glasgefäß (1-2 Liter) mit Abdeckung (Tuch mit einen Gummi)
Grünen oder schwarzen Tee
Zucker
Für deinen Kombucha-Tee bringe 1-2 Liter Wasser zum Kochen. Gib den Tee dazu – auf ein Liter ca. 8g Tee und den Zucker (ca. 60-90g). Lass alles abkühlen und fülle dann denn Tee in das Glas. Gib den SCOBY und die Ansatzflüssigkeit dazu und verschließe das Glas mit einem Baumwolltuch und einem Gummi. Stelle das Glas an einen warmen Ort – je wärmer es ist, umso stärker ist der Gärprozess. Dann musst du ein bisschen probieren, wie du deinen Kombucha am liebsten magst. Fünf Tage sollte das Glas mindestens stehen bleiben – je länger du wartest, umso saurer schmeckt der Tee. Ich finde ihn am besten, wenn er sieben Tage gereift ist. Wenn der Tee fertig ist, kannst du ihn in eine Glasflasche füllen und täglich etwas davon trinken.
Für den neuen Ansatz behalte ca. 1/3 an Ansatzflüssigkeit im Glas. Ich spüle auch immer einmal den Pilz unter fließendem Wasser ab und setze wie gehabt ein neues Glas an. Du wirst merken, wie schnell der Pilz wächst. Du kannst ihn dann auch vermehren und vielleicht jemandem eine Freude machen.
*Achte immer darauf, dass du sauber arbeitest, nicht dass dein Pilz durch Verunreinigung anfängt zu schimmeln. Wenn das passiert, benötigst du einen neuen SCOBY. Was der Pilz übrigens auch nicht mag, ist Metall. Verwende also am besten keine metallischen Gegenstände bei der Zubereitung.
Bitter macht nicht lustig. Wir mögen in der Regel „bitter“ nicht besonders und verziehen das Gesicht, wenn etwas bitter schmeckt. Deswegen integrieren wir bittere Lebensmittel nicht unbedingt in unsere Ernährung. Vielleicht ist das auch der Grund, warum „bitter“ aus vielen Lebensmitteln herausgezüchtet wurde und lange nicht mehr so viele Bitterstoffe in unseren Lebensmitteln enthalten sind.
Wir mögen eher die Geschmacksrichtungen süß, salzig, sauer und umami (fleischig) – haben aber auch Bitterstoffe bitter nötig. Nicht nur, um ein Gleichgewicht in der Ernährung herzustellen. Bitterstoffe wirken sich sehr positiv auf unsere Gesundheit aus. Die Kraft der Bitterstoffe kann unser Wohlbefinden auf natürliche Art beeinflussen. Schon für Hildegard von Bingen, im Ayurveda und in der TCM spielen Bitterstoffe eine wichtige Rolle, wenn es um Gesundheit und Wohlbefinden geht.
Bitterstoffe haben eine Menge Power und beeinflussen unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden in vielerlei Hinsicht: Sie zügeln z.B. Heißhunger-Attacken, diese ewige Lust auf Süßes. Nachdem man etwas bitteres gegessen hat, ist der Appetit auf Süßes erst mal verflogen. So können uns Bitterstoffe beim Abnehmen oder beim Ausstieg aus der Zuckersucht helfen. Was können sie noch? Bitterstoffe regen unsere Verdauung an, Magensäfte werden produziert und die Gallen- und Lebertätigkeit kommt in Gang. Das wirkt sich positiv auf die Fettverdauung aus und unterstützt die Entgiftung der Leber. Außerdem regen sie die Durchblutung an, befeuchten unsere Schleimhäute und wirken entsäuernd. Sie regulieren die Darmflora, bekämpfen Candida und fördern so ein gesundes Milieu für die Mikrobiotika. Bitterstoffe können also eine wichtige Komponente einer ausgewogenen, gesunden Ernährung sein.
Wenn wir Bitterstoffe essen setzt die Wirkung direkt im Mund ein – dort schmecken wir sofort, wenn es etwas bitter ist. Wenn beim Kauen die Nerven auf unserer Zunge „bitter“ wahrnehmen, wird bereits die Produktion von Speichel angeregt. Der Magen beginnt, Magensäfte zu produzieren und die Verdauung wird angeregt. Deshalb wirken Bitterstoffe gut gegen Verstopfung, Völlegefühl, Magenschmerzen und Sodbrennen. Außerdem geht man davon aus, dass eine bitterstoffarme Ernährung an vielen Zivilisations- und Autoimmunerkrankungen, wie z. B. Adipositas, Allergien, Diabetes und Magen-Darm-Erkrankungen, zumindest mitbeteiligt ist. In den letzten Jahren sind die Bitterstoffe stark in den Fokus der Wissenschaft gerückt, so dass in Zukunft weitere vielversprechende Forschungsresultate zu erwarten sind.
Bitterstoffe sind natürliche Pflanzenstoffe. Wir finden sie also in Obst und Gemüse. Bei einer ausgewogenen basenüberschüssigen Ernährung stehen sie ab und zu auf dem Speiseplan: Wenn wir Salat mit Radiccio und Artischocken zubereiten, oder eine Grapefruit essen, Ingwer-Tee trinken oder Kurkuma verwenden. Außerdem sind Bitterstoffe in Grünkohl, Rosenkohl, Auberginen, Brokkoli oder auch in Chicoree und in Löwenzahn enthalten. Aber wie gesagt, unsere Lebensmittel enthalten nicht mehr so viele Bitterstoffe, da dies nicht unsere präferierte Geschmacksrichtung ist. Dies liegt wohl auch daran, dass viele giftige Pflanzen bitter schmecken und die Wahrnehmung „bitter“ uns ursprünglich vor Ungenießbarem warnen sollte.
Mittlerweile gibt es Bitterstoffe auch als Tropfen, Pulver oder in Kapselform. Ich dachte, ich versuche es mal mit Tropfen und muss sagen, es schmeckt tatsächlich wie Medizin – bitter halt .. wie ein Verdauungsschnaps – brrrr. Aber vielleicht kann man ja diese negative Etikettierung im Kopf umcodieren, indem man regelmäßig bitteres zu sich nimmt? Es heißt, je bitterer man den Geschmack wahrnimmt, umso nötiger hat man Bitterstoffe. Nach einer Weile gewöhnt man sich an den Geschmack und es fällt leichter vor oder nach den Mahlzeiten ein paar bittere Tropfen zu „genießen“. Zugegeben ist es nicht ganz einfach, bei Lust auf Süsses oder Salziges stattdessen auf etwas Bitteres zurückzugreifen. Aber wir trainieren unseren Geschmackssinn dadurch um und in Zukunft werden wir weniger Heisshunger verspüren. Ein weiterer Benefit: Man kann Bitterstoffe sehr gut während einer Fastenkur verwenden. Sie zügeln den Appetit und unterstützen die Leber während der Fastenkur beim Entgiften.
Gestern habe ich sie wieder im Biomarkt entdeckt, die kleinen Topinambur-Wurzeln. Ich mag die kleinen Knollen sehr gern, also habe ich direkt die Gelegenheit genutzt und sie für meinen Salat mit in den Wagen gelegt.
Schade eigentlich, dass Topinambur ein eher unscheinbares und unbekanntes Gemüse ist. Lange bin ich auch immer wieder dran vorbeigegangen und habe es ignoriert, aber irgendwann habe ich mal eine Topinambur-Suppe ausprobiert und fand den Geschmack echt toll. Das war der Anlass, einmal genauer zu schauen, was sich hinter diesem unscheinbaren Gemüse verbirgt. Ich war echt überrascht, wie gesund Topinambur ist und ja, lecker ist es auch. Die kleinen Wurzeln schmecken leicht nussig, ein bisschen süßlich, aber auch erdig – vielleicht am besten vergleichbar mit Artischocken oder Spargel. Das tolle ist, dass man sie sehr vielseitig verwenden kann: einfach frisch in den Salat, in eine Suppe oder als Zutat zum Ofengemüse. Egal, ob roh, gebraten, gehobelt, gekocht – mit oder ohne Schale – die kleine Wurzel kann einem Gericht noch einmal eine kleine besondere extra Note geben. Man sollte sie natürlich frisch kaufen und dann auch direkt verwerten. Nur frisch sind sie richtig schön knackig und entfalten ihr volles Aroma. Nicht nur geschmacklich ist Topinambur etwas Besonderes, die kleinen Wurzel-Knollen sind auch in vielerlei Hinsicht ein echter Gesundheits-Kick. Dieses Gemüse ist definitiv eine Bereicherung für eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Als erstes ist die Nährstoffverteilung schon einmal sehr vorteilhaft. Wer auf seine Energiebilanz achtet, muss sich mit Topinambur definitiv keine Sorgen machen: Die Knollen bestehen nämlich überwiegend aus Wasser. 100 g Topinambur enthalten nur 30 kcal und mit 4 g Kohlenhydraten und 0,3 g Fett ist das Gemüse sehr kalorien- und fettarm. Das interessante sind aber eher die 12 g Ballaststoffe, die in 100 g enthalten sind. Das ist echt eine Menge, die wir da mit einem kleinen Salat schon geknuspert haben.
Warum sind Ballaststoffe so spannend für eine gesunde Ernährung? Ballaststoffe binden Wasser und quellen dadurch auf. Das macht nicht nur lange satt, sondern unterstützt die Darmtätigkeit und kurbelt unsere Verdauung an. Aber auch hier ist Ausgewogenheit das Motto und nicht: „viel hilft viel“. Zuviel des Guten, kann zu Blähungen und Durchfall führen – und das will natürlich keiner. Wer also empfindlich ist, sollte sich zunächst erst einmal langsam an Topinambur herantasten.
Inulin heißt der Ballaststoff, der in Topinambur enthalten ist. Es ist wirklich Inulin und nicht Insulin – das kann man leicht verwechseln. Inulin ist super, es hat nicht nur eine positive Wirkung auf unsere Verdauung, es ist zudem präbiotisch, d. h. die nützlichen Darmbakterien (Bifidobakterien) ernähren sich davon und können sich vermehren. Präbiotika fördern eine gesunde Darmflora und sorgen somit für ein starkes Immunsystem. Deshalb macht es durchaus Sinn verschiedene präbiotische Lebensmittel hin und wieder in seine Mahlzeiten zu integrieren. Neben Topinambur wirken z. B. noch Artischocken, Chicorée, Knoblauch oder Pastinaken präbiotisch. Aber zurück zum Kraftpacket Topinambur: In nur 100 g verstecken sich 16 g Inulin. Das ist doppelt soviel, wie die empfohlene Tagesdosis. Schon 8 g reichen für eine positive präbiotische Wirkung im Darm aus. Das bedeutet, dass die Bifidobakterien sich ausreichend vermehren können, um krankmachende Bakterien und Viren zu bekämpfen. Inulin kurbelt also unsere Darmtätigkeit und Verdauung an und schützt uns durch die Kräftigung des Immunsystems vor Krankheiten.
Inulin kann aber noch mehr: Es unterstützt die Aufnahme anderer Nährstoffe. So wird z. B. Calcium durch den Verzehr von Topinambur besser verwertet – gut für starke Knochen. Wenn man Topinambur regelmäßig isst, hat das auch einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel und auch für Diabetiker ist das Gemüse gesundheitsfördernd. Nicht umsonst wird es auch „Diabetiker-Kartoffel“ genannt. Warum? Im Vergleich zu Kartoffeln enthält Topinambur keine Stärke, sondern nur den Ballaststoff Inulin. Da Inulin unverdaulich ist, hat es keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
Was hat die tolle Knolle, die auch Erdbirne oder Jerusalem-Artischocke genannt wird, an Vitaminen und Mineralien zu bieten? Topinambur ist reich an B-Vitaminen und Vitamin C und es enthält Eisen, Kalium, Kupfer, Calcium und Magnesium. Mit einer kleinen Dosis stärken wir also unsere Nerven, Muskeln, Knochen und die Abwehrkräfte. Vor allem für Frauen und alle, die sich fleischlos ernähren, ist der hohe Eisengehalt ein zusätzlicher Pluspunkt.
Aber gut, alle gesundheitlichen Vorteile nützen nichts, wenn es nicht schmeckt. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und man kann mit Topinambur viel ausprobieren und kombinieren. Ich mag Topinambur tatsächlich am liebsten als knackiges Highlight im Salat oder als Suppe. Vor allem in den kalten Wintermonaten ist eine wärmende Topinambur-Suppe ein besonderer Genuss. Apropos Winter und Suppe – Topinambur gibt es in der Regel von Oktober bis Mai zu kaufen. Also dann, probiert es mal aus.
Herrlich, dieser Moment an der Supermarkt-Kasse: Die Verkäuferin nimmt die Artischocke in die Hand, runzelt die Stirn und ruft ganz laut „Heeeeellgaaaa, was ist das für ein Gemüse?“ Ja, Artischocken sind hier eher ein unbekanntes oder wenig verwendetes Gemüse. Schade eigentlich, sie haben eine Menge für unsere Gesundheit zu bieten und sind extrem lecker.
Zugegeben, am liebsten kaufe ich natürlich auch die eingelegte Variante. Mit den weichen Artischocken-Herzen kann man sehr gut einen Salat verfeinern oder man isst sie einfach pur als Beilage zum Brot. Ansonsten findet man Artischocken auch auf einer Pizza als Belag oder als Zutat in gekochten oder gebratenen Gerichten.
Artischocken sind perfekt für eine gesunde und ausgewogene Ernährung geeignet. Sie sind kalorienarm und enthalten Bitterstoffe, die sowohl die Verdauung anregen als auch den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Nach fettreichen Mahlzeiten helfen sie, Völlegefühl und Blähungen zu lindern. Zudem regt die Artischocke die Leber- und Gallentätigkeit an und sie wirkt harntreibend und ist entzündungshemmend.
Durch die wenigen Kalorien sind Artischocken natürlich ein tolles Gemüse für Figurbewusste. Sie enthalten viel Wasser, wenig Kohlenhydrate und sind darüber hinaus fettfrei. Sie sind reich an Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Kupfer und Mangan. Und: Durch den hohen Anteil an Karotinoiden werden freie Radikale gebremst.
Ein weiterer Pluspunkt für die Artischocke: Sie unterstützt als präbiotisches Lebensmittel unsere Darmgesundheit. Was heißt das? Präbiotika sind Ballaststoffe, die vom Körper nicht verdaut werden. Sie sind wichtig als Nahrung für nützliche Darmbakterien und unterstützen deren Vermehrung. Präbiotika sind also sehr nützlich, damit sich die guten Bakterien (Bifidobakterien) wohl fühlen. Neben Artischocken sind z.B. in Chicorée, Topinambur, Zwiebeln, Knoblauch und Bananen Präbiotika enthalten. Von Präbiotika profitiert am Ende unser Immunsystem, denn der Großteil unserer Immunzellen befinden sich im Darm und sind auf einen gesunden Darm angewiesen.
Wahrscheinlich fragen sich das Viele, die im Supermarkt in der Gemüse-Abteilung vor diesem exotisch anmutenden Gemüse stehen. Am Ende ist es ganz easy. Man muss Artischocken natürlich mögen, aber aufwendig ist die Zubereitung definitiv nicht. Man entfernt einfach den Stil und die älteren Blätter. Dann gibt man die ganze Knospe in einen Kochtopf, bedeckt die Artischocke mit Wasser, gibt etwas Salz und Zitronensaft dazu. Dann lässt man das Ganze ca. 15 Minuten kochen bis die Knospe innen schön weich ist. Dazu kann man einen schönen Dipp machen: Aioli, Kräuterquark oder Tomatenaufstrich – was man gerne mag. Der Genuss der Artischocke ist etwas mit Arbeit verbunden: Man nähert sich langsam dem Herzen der Artischocke, indem man die Blätter abzupft. Dann tunkt man den unteren Teil in den Dipp und beißt oder zieht mit den Zähnen den weißen Teil des Blattes ab. Im inneren der Knospe wartet dann das weiche Herz, was tatsächlich eine Delikatesse ist. Man kann also eine Artischocken-Knospe sehr gut nebenbei als Snack verputzen, aber auch als Vor- oder Hauptspeise.
Artischocken sind distelartige Pflanzen. Die eigentliche Artischocke, den Teil, den wir essen, ist die Blüte der Pflanze. Ursprünglich kommt die Artischocke aus dem Mittelmeerraum. Auch in Persien, in Nordafrika, auf den Kanaren und in Südamerika waren Artischocken bekannt und schon die Römer schätzen Artischocken als Delikatesse. Im 15 Jahrhundert eroberte das gesunde Gemüse Italien und Frankreich und von dort aus verbreiteten sich Artischocken in ganz Europa. Saison haben sie das ganze Jahr über. Die Haupterntezeit ist von Juli bis September. Für den Verzehr geeignet sind, wie gesagt, nur die Knospen. Deshalb werden Artischocken geerntet, wenn die Blüte noch geschlossen ist. Ob eine Artischocke frisch ist, erkennt man daran, dass sie sich fest anfühlt. Die Blätter und der Stil sollten nicht ausgetrocknet sein. Die offenen lilafarbenen Blüten sehen wunderschön aus und werden auch gerne als Zierpflanze verwendet.
Ich bin ja tatsächlich so ein richtiger Porridge-Nerd. Ich habe mir schon vor Jahren Müsli warm gemacht. Damals wusste ich noch nicht, dass Porridge ein bekanntes Gericht aus Schottland ist. Inzwischen gibt es ja unzählige Porridge-Sorten, die man fertig kaufen kann: grob und fein, mit Obst und ohne oder mit Nüssen. Am liebsten mache ich mir aber mein Porridge selber. Da weiß ich genau was drin ist. Bei den meisten Kauf-Varianten ist ja teilweise sehr viel Zucker drin und auf Zucker möchte ich gern weitestgehend verzichten. Am Ende ist ein Porridge auch echt fix zubereitet. Es muss nicht lange vorbereitet werden oder muss ewig kochen. Das kann man gut morgens nebenbei in der Küche machen. Viele Zutaten benötigt ihr auch nicht dafür: Haferflocken und Milch sind eigentlich die Grundzutaten, alles andere ist Topping. Hier nehme ich gern Nüsse, Mandeln, etwas Trockenobst, Leinsamen, Chiasamen, Sonnenblumenkernen und etwas Obst: Banane, Kiwi, Apfel – was grad so da ist. Gesüßt wird mit Honig.
Ich mag es, früh direkt etwas Warmes zu essen, was dazu noch lange satt macht. Gerade, wenn man stressige Tage hat, finde ich es gut, direkt früh die wichtigsten Nährstoffe aufzunehmen. Und da hat Porridge eine Menge zu bieten. Schon alleine Haferflocken sind ein sehr gesundes Lebensmittel und wahrscheinlich mit Abstand die gesündeste Getreideart. Sie sind ein hervorragender Nährstofflieferant. Vor allem enthalten sie natürlich Kohlenhydrate, was hier langkettige Kohlehydrate sind, die lange satt machen. Hinzu kommt, dass in den Flocken viele Ballaststoffe enthalten sind, die unsere Verdauung anregen. Außerdem sind Haferflocken eine gute Proteinquelle. Deshalb sind sie auch interessant für eine vegane Ernährung. Vergleichsweise ist Hafer ein sehr fetthaltiges Getreide. Es handelt sich hier größtenteils aber um gesunde ungesättigte Fettsäuren. Neben dieser positiven Zusammensetzung der Makronährstoffe, enthalten Haferflocken auch viele sehr interessante Mikronährstoffe. Sie sind z. B. reich an B-Vitaminen und Vitamin H (Biotin), die wichtig für Haut, Haare und Nägel sind und für unsere Nerven. Darüber hinaus versorgt uns Hafer mit wichtigen Mineralien wie z. B. mit Zink, Eisen, Magnesium und Haferflocken können durch Beta-Glucan helfen, den Insulinspiegel zu senken. Nur ein Beispiel für Eisen, was ja vor allem für Frauen oft ein Thema ist: nur 40g Haferflocken decken zu ca. 16 Prozent den empfohlenen Tagesbedarf. Und: das sind nur die Haferflocken, die uns so viele gesunde Inhaltsstoffe liefern. Verfeinert man sein Porridge noch mit Leinsamen, Chiasamen, Kürbiskernen oder weiteren gesunden Fetten, kann man hier die Bilanz noch verbessern und hat tatsächlich mit einem Porridge am Morgen schon einen Großteil wichtiger Nährstoffe aufgenommen. Es gibt kaum eine bessere gesunde Frühstücksalternative.
Deshalb kommt jetzt hier mein ganz persönliches Porridge Rezept. Ich habe tatsächlich mal gewogen, um zu sehen, was eine Portion ist. So aufwändig ist es im Alltag dann tatsächlich nicht.
150 ml Mandelmilch
40 g Haferflocken
5g Amaranth
5g Chiasamen
5g Kürbiskerne
10g Leinsamen
10g Mandeln
10g Datteln
1/2 Banane
Honig
Ich gebe die Milch in den Topf und erwärme sie. Dann kommen die Haferflocken dazu und jeweils ein Teelöffel Amaranth, Chiasamen, Kürbiskerne, Leinsamen und Sonnenblumenkerne. Dann lasse ich alles ganz sanft kurz köcheln und zum Schluss füge ich noch kleingeschnittene Datteln, gehackte Mandeln und eine halbe Banane dazu. Ich lasse das Ganze dann noch kurz stehen, damit es etwas quellen und abkühlen kann. Dann ist es auch schon fertig: unser Frühstück.
Das tolle an Porridge ist ja, dass der Phantasie hier keine Grenzen gesetzt sind. Man kann beliebig verschiedene Trockenfrüchte, frisches Obst oder andere Saaten hinzufügen. Auch Mandelmus oder verschiedene Nüsse sind sehr lecker im Porridge. Ich probiere hier auch immer wieder gern etwas Neues und variiere die Kreation für etwas Abwechslung. Ein weiterer Vorteil, wie ich finde, die wichtigsten Zutaten hat man immer da. Es ist also nicht nötig, extra für ein Porridge verschiedene Zutaten einzukaufen. Allerdings muss man natürlich mit den Toppings aufpassen, dass sie nicht zu gehaltvoll sind oder eben eine Menge Zucker enthalten.
Meine hier angegebene Porridge-Variante enthält 420 kcal. Es ist also schon eine gehaltvolle, aber gesunde und lange satt-machende Mahlzeit.
Kalorien 420 kcal
Protein 15g
Kohlenhydrate 48g (davon Ballaststoffe 10g)
Fett 18g
Als zertifizierter Ernährungscoach unterstütze ich Menschen auf ihrem Weg zu einer gesunden Ernährung. Zu meinen Angeboten geht es hier.
Dass eine nährstoffreiche, pflanzenbasierte Ernährung gesund ist, daran besteht kein Zweifel mehr. Wenn du dich ausgewogen vegan ernährst, wirst du schnell merken, dass du mehr Energie hast und einfach fitter und aktiver bist. Du fühlst dich wortwörtlich wohl in deiner Haut, denn auch deine Haut wird klarer und strahlender. Eine vegane Ernährung beugt vielen Krankheiten vor oder kann bestehende Beschwerden lindern. „Vegan sein“ meint aber noch viel mehr – es ist ein ganzheitlicher Lebensstil, der einen nachhaltigen, umweltschonenden und tierfreundlichen Konsum beinhaltet. Es ist mir ein Bedürfnis, ein Herzenswunsch, hier einen Beitrag zu leisten und vielen Menschen Türen zu öffnen für sich selbst und auch für andere.
Der Weg zu einer veganen Ernährung ist meist kein direkter – es ist kein Kahlschlag oder eine extreme Veränderung von heute auf morgen. Meist sind es kleine Schritte und die Übergänge sind fließend. Am Anfang lässt man vielleicht einfach nur ein Fleischgericht pro Woche weg, dann zwei, dann drei. Man verzichtet mehr und mehr auf Fleisch und irgendwann lässt man schließlich auch andere tierische Produkte einfach weg, weil man merkt, dass es guttut und man sich einfach besser fühlt, wenn man sich gesund und ausgewogen ernährt.
Wer sich vegan ernährt, verzichtet auf Produkte, die von Tieren stammen. Die Ernährung ist also pflanzenbasiert – plantbased, um dieses schöne Wort einmal zu verwenden. Veganer verzichten also auf Fleisch, Wurst, Fisch, aber auch auf Milch, Eier, Käse und im allerweitesten Sinne auch auf Produkte, die durch Tiere gewonnen werden, wie z. B. Honig.
Da die meisten tierischen Lebensmittel säurebildende Nahrungsmittel sind, führt ein übermäßiger Genuss zu einer Übersäuerung des Körpers. Auf die Dauer macht uns diese Übersäuerung krank. Wenn wir hier den Konsum einschränken und auf eine basenüberschüssige Ernährung achten, tun wir uns definitiv einen Gefallen und können so einige Krankheiten verhindern und unseren Körper entlasten.
Da auf tierische Fette verzichtet wird und statt gesättigter Fettsäuren eher gesunde ungesättigte Fettsäuren in unseren Kreislauf gelangen, ist eine vegane Ernährung deutlich cholesterinärmer. Geringe Cholesterinwerte können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Keine Krankheit ist in den letzten Jahren in Deutschland so rasant angestiegen wie Diabetes. Der Grund: Überzuckerung und Übergewicht. Ok, Zucker ist zwar vegan, aber natürlich ungesund. Die Erklärung dafür, warum Veganer seltener an Diabetes erkranken, liegt eher daran, dass sie seltener übergewichtig sind.
Die vermehrte Aufnahme von Ballaststoffen ist ein weiterer positiver Aspekt einer veganen Ernährung. Mehr Ballaststoffe zu essen, ist eine der wichtigsten Ernährungsempfehlungen für eine gesunde Darmflora. Denn sie helfen Darmbakterien dabei, sich besser zu vermehren. Außerdem regulieren Ballaststoffe den Insulinspiegel sowie Entzündungsprozesse und den Fettstoffwechsel. Sie kurbeln die Ausschüttung von Sättigungshormonen an und erhöhen den Energieverbrauch und helfen so auch bei der Gewichtsreduktion.
Lange wurde kontrovers diskutiert, ob die vegane Ernährungsform gesund und empfehlenswert ist. Inzwischen gibt es viele Stimmen, die die Vorteile bestätigen und eine pflanzliche Ernährung empfehlen:
„Es ist die Position der Academy of Nutrition and Dietetics, dass gut geplante vegetarische Ernährungsformen, inklusive streng vegetarischer oder veganer Ernährungsformen, gesund und nährstofftechnisch angemessen sind sowie Gesundheitsvorteile bezüglich der Prävention und Behandlung von gewissen Gesundheitszuständen haben können. Gut gestaltete vegetarische Ernährungsformen sind für Personen während aller Lebensabschnitte, inklusive Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglingsalter, Kindheit und Jugend sowie für Sportler*innen geeignet.“
Aber auch in Deutschland äußern sich Institutionen positiv zur veganen Ernährung. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) benennt viele gesundheitliche Vorteile und unterstützt mit vielen Informationen.
Dennoch bedeutet vegan nicht automatisch gesund. Man kann sich auch sehr ungesund und trotzdem vegan ernähren. Mit Pommes, Bier, Keksen und Weißbrot tut man zwar den Tieren einen Gefallen, aber noch lange nicht sich selbst. Wenn ich von veganer Ernährung spreche, meine ich immer eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise 😉 und wenn man sich vollwertig vegan-vegetarisch ernährt, kann man das Risiko für zahlreiche ernährungs-mitbedingte Zivilisationskrankheiten verhindern.
Das Wichtigste ist aber am Ende, dass essen Spaß macht und sich nicht wie Verzicht anfüllt. Deswegen nähert man sich langsam dem Ziel und entdeckt auf dem Weg, viele neue ungeahnte Möglichkeiten – angespornt von einem neuen Gefühl von Leichtigkeit, Vitalität.
Ich interessiere mich schon lange für gesunde Ernährung und hinterfrage mich hier selbst immer wieder sehr genau. Den Anfang der Reise kann ich von meinem heutigen Standpunkt aus gar nicht mehr datieren oder festmachen. Irgendwann habe ich einfach meinen Fleischkonsum hinterfragt und diese Glaubenssätze, die dahinterstehen. Irgendwie gehörte Fleisch zu einer „richtigen“ Mahlzeit einfach dazu. Das wurde an sich nie wirklich hinterfragt. Da Fleisch nicht zu einer gesunden und basenüberschüssigen Ernährung gehört, habe ich meinen Fleischkonsum einfach eingeschränkt: Es reicht ja, wenn man 1 oder 2 mal in der Woche Fleisch isst. So fing es an. Mit dem Fazit, dass ich irgendwann gar kein Fleisch und auch keine Wurst mehr gegessen habe. Das nächste waren Milchprodukte, die ja nun auch nicht ausschließlich förderlich für die Gesundheit sind. Hier habe ich lange nach einer pflanzlichen Alternative gesucht, die vor allem lecker im Kaffee schmeckt und da nicht anfängt, Flocken zu bilden. Als ich ein passendes Produkt gefunden habe, war es ganz einfach auf tierische Milch zu verzichten. So ging es Step by Step fließend ineinander über. Bei manchen Sachen bin ich tatsächlich auch nicht ganz so streng. Auf Honig z. B. möchte ich nicht verzichten. Ich achte dann aber auf die Qualität und kaufe Bio-Produkte. Ich denke, es ist schon ein riesen Schritt und eine immense Verbesserung, wenn man sich ein bisschen einschränkt und am Anfang kleine Schritte macht, die am Ende des Tages ein sehr großer Schritt sind. Diese kleinen Schritte bewirken schon so viel – für die eigene Gesundheit und für unsere Umwelt.
Womit wir beim nächsten Punkt wären: Mit einer veganen Ernährung tun wir etwas Gutes für unser Umwelt, was unser Klima, aber natürlich auch den Umgang mit Tieren miteinschließt. Warum und wie beeinflusst unsere Ernährung unsere Umwelt? Werden weniger Tiere gegessen und demnach auch gehalten, verringert sich der Ausstoß an Treibhausgasen. Und nicht nur ein kleines bisschen, sondern enorm: Die landwirtschaftliche Tierhaltung ist für 18 Prozent aller ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich. Das ist mehr, als durch den Verkehr ausgestoßen wird. Dazu kommt der hohe Wasserverbrauch, der durch die Fleischproduktion entsteht und die Verunreinigung der Böden durch Gülle. Sicher gibt’s hier noch viele weitere Argumente – auch was die Tierhaltung betrifft, aber ich wollte jetzt keinen wissenschaftlichen Aufsatz schreiben und ich denke, viele dieser Argumente sind auch ohnehin bekannt oder von Fachleuten veröffentlicht.
Es geht bei veganer Ernährung also nicht nur um eine Ernährungsart, sondern um einen ganzheitlichen und nachhaltigen Lebensstil. Vegan zu leben bedeutet, diese Prinzipien so gut es geht auch auf andere Lebensbereiche wie Kleidung, Kosmetik und Alltagsgegenstände auszuweiten. Für mich bedeutet das, dass ich darauf achte, was und wie viel ich konsumiere. Ich versuche Obst und Gemüse zu kaufen, für das keine Pestizide verwendet wurden, bei Kosmetik vermeide ich unnötige Chemie, Tierprodukte oder eben Produkte, wo Tierversuche durchgeführt wurden. Man kann das noch endlos ausweiten, am Ende ist es eine ganz persönliche und individuelle Entscheidung. Mir persönlich ist Nachhaltigkeit eine Herzensangelegenheit und es wird ja auch zunehmend wichtiger, auch für Unternehmen. Obwohl die Zahlen immer noch sehr gering sind. Deswegen ist es mir ein Anliegen, hier einen Beitrag zu leisten. Ich möchte Menschen dabei unterstützen, sich vollwertig und gesund zu ernähren. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie komplex diese Themen sind und wie aufwendig es ist, sich durch den Dschungel an Informationen zu kämpfen, um hier seinen eigenen Weg zu finden. Hier ist meine Hand … als Stütze, Inputgeber oder auch für den kleinen Stups von Zeit zu Zeit :-).
Als zertifizierter Ernährungscoach unterstütze ich Menschen auf ihrem Weg zu einer gesunden, veganen Ernährung. Zu meinen Angeboten geht es hier.
Hast du Kurkuma schon für dich entdeckt? Diesem Gewürz werden so viele gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt, dass es wortwörtlich in aller Munde ist. Ich bin ja immer wieder gern in Asien und liebe diese tollen Curry-Gerichte. Zuhause habe ich dann versucht, Kurkuma in meine tägliche Ernährung zu integrieren, da, wie gesagt, die vielen positiven Wirkungen einfach schlagende Argumente sind. Dieses Power-Gewürz ist nicht nur entzündungshemmend, es wirkt auch entgiftend, fördert die Verdauung und ist antioxidativ. Wegen seiner vielen positiven Eigenschaften wird Kurkuma schon seit vielen Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin und im Ayurveda als Heilmittel eingesetzt. Am Anfang habe ich viel ausprobiert, wie ich Kurkuma alltagstauglich machen kann. Jeden Tag Curry essen wollte ich nicht unbedingt und z. B. die viel angepriesene warme Kurkuma Milch ist so gar nicht meins. Deshalb hier ein kleiner Kurkuma Blog-Artikel mit einigen Infos zur gesunden Ernährung mit der Wunderknolle verbunden mit verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten.
Die Kurkuma-Pflanze wächst in Asien. Indien ist das weltweit größte Anbauland, wobei der größte Anteil auch hier verbraucht wird. Seit mehr als 4.000 Jahren nutzen die Inder Kurkuma als Gewürz und auch als Heilmittel. Die Ähnlichkeit lässt es vermuten: Kurkuma ist mit Ingwer verwandt – es gehört zur Familie der Ingwergewürze. Geschmacklich ist Kurkuma aber nicht so scharf wie Ingwer. Es schmeckt milder, vielleicht sogar ein bisschen süßlich und bitter. Bekannt ist vor allem auch die intensive gelblich-orange Farbe.
Dafür ist der Wirkstoff Curcumin verantwortlich, der neben anderen Bestanteilen und ätherischen Ölen in der Wurzel steckt. Ich kannte Kurkuma ursprünglich nur durch Curry-Mischungen. Man kann es aber natürlich auch pur kaufen, in Kapselform oder als Pulver. Wenn ihr Kurkuma frisch verwenden möchtet, kann ich euch nur raten, bei der Verarbeitung Haushaltshandschuhe zu tragen. Ansonsten sind eure Hände nach der Verwendung erst mal orange-gelb. Auch alle Geräte, die mit Kurkuma in Berührung kommen, sind danach gelb, aber mit etwas Öl bekommt ihr das auch gut wieder weg.
Die positive Wirkung, die Curcumin nachgesagt wird, ist so umfassend, dass man fast sagen kann: Es hilft gegen alles. Das ist natürlich nur scherzhaft gemeint. Tatsächlich muss man sagen, dass es nicht zu allen behaupteten Wirkungen auch wirklich Studien gibt, die das wissenschaftlich belegen. So weit so gut. Welche positiven Eigenschaften werden also immer wieder genannt, wenn es um die Verwendung von Kurkuma geht?
Kurkuma soll eine schmerzlindernde, antibakterielle, entzündungshemmende, antioxidative und verdauungsfördernde Wirkung haben. Hierzu werden Untersuchungen durchgeführt, um zu prüfen, inwieweit man Kurkuma einsetzen kann, um z. B. Demenz, Arthritis, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lebererkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen und Nierenbeschwerden zu behandeln. Bei Demenz wird zum Beispiel vermutet, dass Kurkuma der Krankheit entgegenwirken kann, da die Inhaltsstoffe die Blut-Hirn-Schranke passieren können und so neurodegenerative Prozesse eventuell verhindern bzw. verlangsamen können. Ein Indiz ist die geringe Anzahl an Demenz-Erkrankungen in Indien, wo viel Kurkuma konsumiert wird. Durch seine entzündungslindernde Wirkung soll Kurkuma auch bei Rheuma hilfreich sein: Bei täglicher Einnahme von Kurkuma sollen die Gelenkschwellungen zurück gehen und Schmerzen werden gelindert. Darüber hinaus soll Kurkuma die Fettverdauung regulieren und sich somit lindernd auf Beschwerden wie Magenschmerzen, Blähungen, Verstopfungen oder Durchfall auswirken. Durch seine antioxidative Wirkung schützt das gelbe Pulver die Gesundheit der Körperzellen. Dadurch wird die körpereigene Immunabwehr gestärkt. Außerdem senkt die Wunderwurzel den Blutzucker- und Cholesterinspiegel und wirkt blutverdünnend und leberschützend. Wie gesagt, eine wahre Wunderknolle.
Man stößt also nicht nur als Asien-Fan auf Kurkuma, sondern auch, wenn man sich generell mit Gesundheit und gesunder Ernährung beschäftigt. Ich persönlich brauche auch nicht für alles eine wissenschaftliche Studie als Beweis. Dazu bin ich vielleicht auch zu sehr Yogi oder eben ein bisschen spirituell – wer weiß. Ich benutze Kurkuma jetzt schon sehr lange täglich und habe keine Nebenwirkungen festgestellt. Generell gilt, dass man achtsam mit sich und seinem Körper umgeht und sich natürlich selbst wahrnimmt und reflektiert, was einem guttut und was eher nicht und natürlich soll es schmecken. Ich persönlich liebe Curry-Gerichte und meinen Kurkuma-Shake. Ich verwende das Gewürz am liebsten in Pulverform. Man kann aber auch Kapseln nehmen oder Kurkuma frisch kaufen. Über den Tag verteilt esse ich ungefähr einen halben bis ein ganzen Teelöffel Kurkuma-Pulver. Das ist auch die empfohlene Menge, wenn man von den positiven Eigenschaften des Gewürzes profitieren will. Eine Möglichkeit ist natürlich, Kurkuma beim Kochen zu verwenden. Hier gibt es ja eine Menge leckere Gerichte, die ausprobiert werden können. Wie gesagt, jeden Tag Curry muss dann für mich auch nicht sein, von daher mag ich Kurkuma-Pulver ganz einfach in einem Shake. Ich nehme dafür etwas Apfelsaft, Obst, Kurkuma-Pulver, Leinöl – ok dann kommt noch etwas Gerstengras, Spirulina, Flohsamenschalen dazu – fertig ist mein Shake für den Tag. Ich finde hier kommt auch nicht dieser starke Geschmack so zum Tragen. Durch den Apfelsaft und das Obst schmeckt der Shake eher fruchtig. Eine andere Möglichkeit Kurkuma zu genießen, ist die Kurkuma-Milch, Kurkuma-Zitronen-Shots oder eben gepresste Säfte mit Kurkuma. Hier kann man sich echt austoben.
Allerdings ist die Bioverfügbarkeit von Curcumin nicht sehr hoch, d. h. es kann nicht sehr gut vom Körper aufgenommen werden und dementsprechend nicht seine volle Wirkkraft entfalten. Aber dafür gibt es eine Lösung: Einfach etwas schwarzen Pfeffer hinzugeben, dann kann Curcumin besser verwertet werden. Da Curcumin fettlöslich ist, könnt ihr auch jeweils ein bisschen Fett verwenden, um die Aufnahmefähigkeit im Körper zu erhöhen. Also einfach beim Kochen etwas Fett nehmen, in den Shake etwas Leinöl geben und den Kurkuma-Tee mit etwas fetthaltiger Milch genießen. Das Erhitzen erhöht die Wasserlöslichkeit. Allerdings ist zu viel Hitze über einen langen Zeitraum weniger gut für die Wirkstoffe an sich.
Ich hoffe, es war ein Tipp für euch dabei und ihr könnt auf eure Weise Kurkuma genießen und vielleicht ein bisschen Asien-Feeling nach Hause holen.
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Es ist wieder so weit: Zeit für Fasten. Gerade nach der Weihnachtszeit und als Neuanfang für ein beginnendes Jahr ist eine Fastenkur perfekt. Leider schaffe ich es nicht jedes Jahr. Manchmal ist man einfach zu eingespannt und ich weiß für mich, dass ich Arbeit und Stress nicht gut mit dem Fasten verbinden kann bzw. passt das einfach nicht zusammen. Umso mehr freue ich mich, dass ich mir dieses Jahr die Zeit nehmen kann. Ich habe auch das Gefühl, dass es dringend nötig ist. Da haben sich eine Menge schlechte Angewohnheiten eingeschlichen und ich ernähre mich gerade nicht so sauber und gesund, wie ich es eigentlich möchte. Für mich ist da manchmal so ein großer Break besser als viele kleine Schritte.
Der komplette Verzicht auf feste Nahrung leitet die körperliche aber auch eine geistige Entgiftung ein. Es fällt mir in diesem Zustand leichter, den nötigen Abstand zu finden, um schlechte Gewohnheiten aufzudecken und loszulassen. Fasten bedeutet für mich Ruhe, Entgiftung, Loslassen, mich neu ausrichten und mich mit mir selbst zu beschäftigen. Durch eine Fastenkur finde ich einfacher den Weg zurück zu einer gesunden Ernährung. Aber nicht nur bei der Ernährung wird man mit sich selbst konfrontiert. Fasten greift auf so vielen Ebenen. Was ist Hunger überhaupt? Was sind seelische Bedürfnisse, die dahinterstecken? Wie gehe ich mit diesen Bedürfnissen um und wie kann ich sie in meinem Alltag erfüllen? Welche Gewohnheiten möchte ich etablieren? Fasten ist Quality-Time. Ich nehme mir einfach sehr viel Zeit für mich, für Reinigungsrituale, Bewegung, ein gutes Buch, Sauna. Es ist Wellness pur und ich fühle mich dabei so fit, klar und bin voller Ideen. Das eigentliche Fasten ist auch nicht wirklich schwer, eine wirkliche Hürde ist das Anfangen und das Aufhören.
Das eigentliche Fasten wird durch die Entlastungstage eingeläutet. Ich nehme mir hier mindestens drei Tage, um mich seelisch und moralisch darauf einzustellen. Außerdem ist es nochmal ein Check, ob ich alle Utensilien und Lebensmittel habe, die ich in der Zeit benötige, weil Einkaufen möchte ich nicht gehen müssen. Das wäre ja Selbstquälerei, wenn man sich mit leckeren Lebensmitteln und Gerüchen konfrontiert. In den Entlastungstagen stellt man dann auch schon die Ernährung um, d.h. keine Süßigkeiten, keinen Zucker mehr, nix deftiges, keine tierischen Produkte oder generell keine säurebildenden Lebensmittel. Ich trinke schon in den Entlastungstagen keinen Kaffee mehr, esse Suppen und versuche auf Brot zu verzichten – also Porridge zum Frühstück. Am vierten Tag wird dann der Darm entleert. Das ist nicht unbedingt der angenehmste Teil, aber absolut notwendig, denn wenn der Magen und Darm leer sind, hat man kein Hungergefühl mehr. Von daher: Augen zu und durch. Ich nehme hierfür Glaubersalz – ca. 30-40g. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten (Sauerkrautsaft usw.). Ich mische das Glaubersalz mit Apfelsaft und mache etwas Zitrone hinein, damit es nicht ganz so widerlich schmeckt. Beim Trinken halte ich mir die Nase zu und versuche alles in einem Zug zu schaffen. Danach muss viel getrunken werden, da dem Körper Flüssigkeit entzogen wird. Wenn man diese Prozedur hinter sich gebracht hat, geht es los: Es wird nichts Festes mehr gegessen.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, welche Prozesse durch diesen Nahrungsverzicht angeregt werden. Nach nur wenigen Tagen stellt der Körper seine Energiegewinnung um. Da der Glukosespeicher relativ schnell aufgebraucht ist, wird die benötigte Energie aus den körpereigenen Reserven gewonnen, was letztendlich Körperfett ist. In den Zellen wird nach Energiequellen gesucht und schädlichen Strukturen werden abgebaut. Die sogenannte Autophagie beginnt - unser Körper reinigt sich selbst von Innen. Schädliche oder sogar krankhafte Zellbestandteile werden verwertet und ausgeschieden. Der Körper mistet aus und verdaut sich selbst. Autophagie wird auch mit Selbstverdauung übersetzt. Dieser ganze Prozess ist natürlich gesundheitlich wahnsinnig förderlich und es ist außerdem eine Verjüngungskur.
Damit die Giftstoffe leichter abtransportiert werden können, gibt’s es verschiedenen Rituale. Bewegung ist wichtig und wohltuend, da so der Stoffwechsel angeregt wird. Das Trockenbürsten durchblutet und regt vor allem die Entgiftung über die Haut an, was ja unser größtes Entgiftungsorgan ist. Mit einer weichen Körperbürste massiert und bürstet man seinen Körper – ein schönes kleines Morgenritual. Ich verbinde das Fasten auch mit Ölziehen, was ich dann auch in meine Morgenroutine integriere. Beim Ölziehen werden die Giftstoffe im Mund gebunden und entfernt. Mittags gibt es dann einen Leberwickel, um die Leber beim Entgiften zu unterstützen – quasi eine Wärmflasche auf der rechten Bauchseite. Das ist herrlich angenehm und meistens so entspannend, dass ich einschlafe. Ein Mittagsnickerchen gehört für mich ganz selbstverständlich in einen Fastentag. Für viele eher ungewohnt oder unangenehm sind Einläufe, die natürlich wichtig sind, um Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen.
Für mich ist neben diesen ganzen körperlichen Aspekten auch die seelische Reinigung ein sehr wichtiger Bestandteil. Ich nehme mir dann besonders viel Zeit für mich, spaziere, lese, mache viel Yoga, meditiere, gehe in die Sauna. Ich fühle mich in der Zeit irgendwie befreit, bin sehr klar und kreativ. Nach ein paar Tagen stellt sich ein richtiges „Hoch-Gefühl“ ein. Ich könnte Bäume ausreisen. Der Körper ist halt nicht mehr mit der Verdauung beschäftigt und hat Energie. Aber natürlich spielt Essen im Kopf eine große Rolle. Der Geruchs- und Geschmacks-Sinn sind besonders intensiv und es gibt Tage, da könnte ich alles essen. Ich versuche diesen Zustand sehr bewusst wahrzunehmen und genieße es, so intensiv zu schmecken, zu riechen und zu spüren. Dieser Heißhunger ist ja am Ende nur Kopfsache und ich habe mich viel gefragt, wo eigentlich dieser Appetit herkommt.
Dieser Heißhunger macht auch die Aufbautage so schwer, weil man dann ja eigentlich alles wieder essen kann. Da muss ich mich dann schon sehr zügeln. Der Magen wäre ja auch völlig überfordert, wenn man direkt mit einem fetten Gericht anfängt und sich überfrisst. Das wohl bekannteste Zitat zum Fastenbrechen stammt von George Bernard Shaw „Jeder Dumme kann fasten, aber nur ein Weiser kann das Fasten richtig brechen.“ Deshalb sollte auch das Fastenbrechen gut vorbereitet werden. Ich habe ganz bewusst nichts Süßes zuhause und kaufe im Vorfeld schon alle Zutaten für eine Suppe oder einen Salat und natürlich viel Obst. So kann ich gar nicht erst in Versuchung geraten. Außerdem soll ja das Fasten ein Anlass sein, zurück zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu finden. Noch bin ich mittendrin – bei Tag sechs – aber mein Fazit oder mein Wunsch wäre es, regelmäßiger die Zeit für eine Fastenkur zu haben. Dieses Gefühl und alle gesundheitlichen Vorteile sind einfach gigantisch und es tut mir so gut, zur Ruhe zu kommen und mich mit mir selbst zu beschäftigen.
Für alle, die gern den Versuch wagen möchten und eine Fastenkur planen, habe ich mal alle wichtigen Utensilien und Lebensmittel zusammengestellt. Nicht alles ist zwingend notwendig, aber vielleicht ein guter Hinweis oder eine Anregung.
Als zertifizierter Ernährungscoach und Fasten-Fan biete ich begleitete Fastenkuren an. Zu meinen Angeboten geht es hier.